Wie passt das zusammen?

Arbeitsmarktintegration und Ehrenamt – ein ungleiches Paar?

Die zentrale Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit für die Integration von Geflüchteten ist unbestritten. Dabei stellt ihre Aufgabe die Ergänzung staatlichen Handelns dar. Keine Einigkeit besteht über den eigentlichen Aufgabenbereich der Freiwilligen, dies gilt insbesondere für die Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt. So liegt diese für einige Akteure im alleinigen Zuständigkeitsbereich von Politik und Verwaltung und ist nicht über das ehrenamtliche Engagement abzudecken. Andere wiederum betrachten die Tätigkeiten von Freiwilligen als ein ganzheitliches Handlungsfeld und betonen, dass sie zum Beispiel Zuwandernde bei der Anerkennung ausländischer Zeugnisse und Abschlüsse begleiten sowie ganz konkrete Arbeits-, Praktika- und Ausbildungsplätze bei lokalen Betrieben suchen können.

Um diese Aufgaben im Bereich der Arbeitsmarktintegration meistern zu können, müssen Ehrenamtliche ihre Kompetenzen um ein vielfältiges Wissen erweitern:

Wie läuft das komplexe Anerkennungsprozedere ab?

Wer darf hier mit welchem Aufenthaltstitel welcher Beschäftigung nachgehen?

Wie ist das mit den Sprachkursen geregelt? Und wer zahlt was?

Diese und viele weitere Fragen beantwortet die Broschüre „Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten – Informationen für Ehrenamtliche“, die vom IQ Netzwerk Bayern – MigraNet und der IQ Fachstelle Einwanderung erarbeitet wurde. Aber auch Fortbildungen, die regional teilweise von Flüchtlingsräten und anderen im Flüchtlingsbereich tätigen Einrichtungen angeboten werden, können die Freiwilligen thematisch fit machen und sie für die administrativen und organisatorischen Anforderungen qualifizieren.

Ein Vorteil im Einsatz ehrenamtlich Tätiger ist die Nähe, die sie zu den Geflüchteten haben. Solange Angebote der Jobcenter und Arbeitsagenturen keinen aufsuchenden Ansatz verfolgen, werden Geflüchtete darüber nicht ausreichend erreicht. Freiwillige können hier als Brückenbauende fungieren und damit zu einer entscheidenden Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten beitragen.

Langfristig betrachtet ist ein ganzheitlicher Integrationsansatz, der Arbeitsmarktverwaltung, Bildungseinrichtungen, Ehrenamtliche und Organisationen der Zivilgesellschaft mit einbezieht und kombiniert, unerlässlich.

Veröffentlichungen zum Thema in IQ:


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Das Förderprogramm IQ – Integration durch Qualifizierung wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.